Pressemitteilung 21.11.2000



Arbeitskreis grün-liberale Marktwirtschaft lehnt untertarifliche Bezahlung ab



Der im Kreisverband der Grünen Münster neu gegründete Arbeitskreis grün-liberale Marktwirtschaft lehnt den Vorschlag von den grünen Bundestagsabgeordneten Rezzo Schlauch. Thea Dückert und Magarete Wolf u.a. nach untertariflicher Bezahlung der Arbeitnehmer in konkursbedrohten Unternehmen ab.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Wilhelm Achelpöhler erklärte: "Unser Arbeitskreis ist der wahren neoliberalen Politik verpflichtet. Der Vorschlag der vermeintlichen neoliberalen Strömung geht in die falsche Richtung und ist von überholtem Sozialstaatsdenken geprägt. Wenn ein Unternehmen vom Konkurs bedroht ist, dann heißt das in unserer freien und sozialen Marktwirtschaft, daß der Unternehmer und/oder das Management sich am Markt nicht behaupten kann, etwa weil er technologische Entwicklungen verpaßt hat. Es wäre für unsere Volkswirtschaft gerade in Zeichen der Globalisierung tödlich, solche Unternehmen durch künstliche Subventionen durch die Arbeitnehmer am Markt zu halten. Volkswirtschaftlich ist es in einer Marktwirtschaft allemal besser, wenn nicht gerade diese schlechten Unternehmer subventioniert werden, sondern vom Markt verschwinden. Ihre Marktanteile gehören den Unternehmen die besser sind."

Achelpöhler weiter: "Nach den zaghaften Ansätzen für eine neoliberale Neuorientierung der grünen Politik, wie wir sie in den letzten Jahren in der Bundestagsfraktion beobachten konnten muß dieser rückwärtsgewandte Vorschlag überraschen und alle echten Marktwirtschaftler enttäuschen. Womöglich versuchen bald auch andere Unternehmer statt in neue Technologien zu investieren, die Löhne zu drücken. Davon hat langfristig keiner was - und das kann auch nicht im Sinne der Grünen sein, die sich als Technologiepartei profilieren wollen. Schlauch und Co kommen ja auch nicht auf die Idee, konkursbedrohte Unternehmer von strengen Umweltauflagen zu entlasten, um ihnen so eine bessere Wettbewerbschance zu verschaffen - oder?"